Der Weg durch das schönste Norwegen. Oder die Geschichte von Suizid-Pullover-Schweinen und von hübschen, freundlichen, norwegischen Straßenkontrollen.
Dank moderner Kommunikationsmitteln, haben wir uns entschlossen, den baltischen Regionen den Rücken zu kehren. Da eines der baltischen Länder, keine Durchreise ohne Quarantäne erlaubt, sind wir auf dem kürzesten Wege durch Schweden gefahren. Beim überfahren von Bahngleisen, hat Petra angemerkt, 2013 sind wir hier mit dem Zug entlang gefahren.
2013 war das erste Jahr in dem wir in Skandinavien unterwegs waren. Padjelanta hat uns damals komplett umgedreht. Die Arktis hat uns gezeigt was man braucht. Braucht, nicht möchte!
19:00 Uhr wir haben es geschafft. Die norwegische schwedische Grenze ist überquert. Uns fällt ein Stein vom Herzen, keine Kontrollen, wir sind einfach durchgefahren. Glücklich und entspannt fahren wir auf einer Nebenstraße von dem Hochplateau hinunter.
Wir genießen die sagenhafte Landschaft. Ich sage noch zu Petra, halt die Kamera bereit, wir fahren gleich um den Vorsprung, dann haben wir eine Übersicht über das ganze Tal. Drei, zwei, eins…. Ein riesiger Polizeibus versperrt den Weg. Na toll, 14 Tage Quarantäne, schießt es uns in die Köpfe. Wir halten an und kurbeln die Fenster herunter.
Die überaus liebenswürdige Polizistin fragt uns, wo wir den wohl herkommen. Wahrheitsgemäß antworte ich aus Finnland! Schließlich waren wir heute Morgen um 6:00 Uhr immer noch in Finnland. Die nette Polizistin grinst und fragt ob wir Urlaub machen. Ich antworte mit nein, denn schließlich sind wir auf einer Weltreise. Ab dem Moment ist sie absolut begeistert und will mehr darüber erfahren. Sie bittet uns an die Seite und wir quatschen eine ganze Weile.
Petra und ich fahren weiter Richtung Süden, Richtung E6. Wir verdauen langsam den letzten Schreck mit der Exekutive. An herrlichen Seen fahren wir die 7336 entlang. Immer wieder Berg auf und immer wieder Berg ab. Plötzlich überholt uns eine ganze Horde Motorradfahrer. Nach einer Kuppe stehen sie alle wie die Orgelpfeifen aufgereiht auf der Straße. Ein kleines Männchen mit einer roten Kelle winkt uns entgegen. Im ersten Moment dachte ich: Okay, Jungs, euch hat es erwischt. Politi hat sie gestoppt. Das wird richtig teuer hier in Norwegen! Nun kommt das kleine Männchen auch auf uns zu. Ich kurbele wieder das Fenster runter. Scheibenkleister, waren wir auch zu schnell? Das kleine Männchen mit der roten Keller entpuppt sich als hübsches Mädchen vom Straßenbau. Puh!!! Hei da! Hei, I‘m sorry, but the road is closed for approximately one hour. Sehr gut. Wir dachten schon, wir sind zu schnell gefahren! Darf ich sie zum Kaffee oder Essen einladen, solange wir hier warten? Die Dame lehnt dankend ab. Aber, auch hier, haben wir uns mit einer vorzüglichen Unterhaltung die Zeit vertrieben.
Nach unseren Informationen, reisen sehr viele Menschen an den Küsten Norwegen von Süden nach Norden oder umgekehrt . Eine hervorragende Alternative, um nicht zu sagen eine bessere Route, ist der Weg durch die Mitte. Sør-Trøndelag, Hedmark, Oppland, Buskerud und Telemark. Wunderschönen Hochebenen, Berge, Fjorde und Felsregionen. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Auch die viel gepriesene Gelassenheit der Norweger ist überall gegenwärtig. Was uns zu den Pullover-Schweinen bringt. Diese Betitelung stammt aus Kreta. So werden nämlich dort, so hat man uns damals im Urlaub versichert, die Schafe genannt. Wieso dann suicid? Na, die verhalten sich wie die Rentiere im Norden. Schlafen und dösen auf der Straße, bewegen sich aber kein Millimeter, wenn man mit dem Auto kommt.
Ach ja, ich habe einen Teil eines Elches bei Tageslicht gesehen.