Giro di Max
Die Toskana, „Il bambino di Lamole“ und John und Anne aus England.
Die Emilia Romagna ist bis auf die Bewässerungsgräben, wie der Rest von Italien komplett ausgetrocknet. Alles sehnt sich nach Regen. Auch hier viele verlassene Arbeitsstätten. Firmen, Gehöfte und Wohnhäuser. Alles ergibt sich der Natur, die sich das wiederholt, was wir Menschen ihr abgerungen haben.
Emilie Romana da klingelt etwas bei mir. Ferrari und Cesare hat mir auch Lamborghini empfohlen.
Also nichts wie hin ins klimatisierte Museum. Ein zu empfehlender Zeitvertreib. Wenn man schon einmal hier ist! Sehr schöne Landschaft, wenn es nicht wieder so heiß wäre.
Wir fahren weiter in Richtung Toskana. In einer sehr tiefen Schlucht finden wir ein kühles Plätzchen zum Übernachten. Direkt am Fluß neben einem kleinen Ort. Das kühle Nass zieht mich sofort in seinen Bann. Angenehme 17° C Wassertemperatur entspannt meinen Geist.
Sehr lustig, so finden wir heraus, sind die Entfernungsangaben. Florenz 32 km, an der nächsten Kreuzung sind es nur noch 17 km. Uns ist es egal. Wir müßen auf keinen Zug.
Die Region Chianti, Greve und speziell der Ort Lamole prägen sich bei uns ein. Es ist Sonntag und ich bin der Meinung, dass ich mit meinem Schatz heute in ein Ristorante gehen sollte. Mir schwebt, wie vor ein paar Jahren in Spanien, ein kleiner Ort in den Bergen vor. Ich Glückspilz, im richtigen Moment sagt mein erster Chef-Navigator hier links. Als wir auf einem Schotter-Weg ein paar Einheimische nach dem Weg fragen, schicken uns diese nach Lamole.
Volltreffer: Auf der kleinen Piazza parke ich Max direkt neben einem einheimischen Defender.
Im Ristoro di Lamole reserviere ich eine Tisch für zwei. Wir sitzen auf der Piazza und schauen dem Treiben zu. Da kommt Mama mit einem Bambino vorbei, um Oma zu besuchen, die an der Piazza wohnt. Wieder ist es Max der uns die Herzen der Einheimischen öffnet. Der kleine Junge inspiziert natürlich das Innenleben von Max. Nach einer Weile wird dann auch Oma neugierig und komm aus ihrem Haus. Sie sitz auf der kleinen Bank neben der Eingangstür und wir reden eine ganze Zeit über unsere Reise und wie toll es hier in Chianti und Greve ist. Die junge Mutter verrät uns jede Menge geheime Orte, an denen es besonders gut zum Übernachten ist. Auch sie empfiehlt uns das „Ristoro di Lamole“. Was soll ich euch sagen. Hammer! Es passt alles dort. Eines vorweg, es gibt Menschen die eine 45 Minuten Fahrt auf sich nehmen, um dort zu essen. Danke John und Anne für die tolle Unterhaltung.
Es gibt sie dort, die tolle, italienische Küche. Der Chef hat uns sofort in sein Herz geschlossen und fragt nach unseren Namen. Auf dem Rückweg werden wir dort sicher wieder aufschlagen.
Hier die Adresse:
Ristoro Di Lamole
Via Lomole, 6, Franzione
50022 Lamole
FI, Italy
Besonders zu empfehlen ist der Rotwein vom Chef, den er zusammen mit seinem Freund selber herstellt.
PS: Das Tiramisu ist besser als meines.
Freunde von uns haben ihre Wurzeln in Rom. Natürlich fahren wir dort hin. In Aurelia parken wir Max und fahren mit dem Bus in die Stadt. Der Busfahrer, die coole Socke, will uns kein Ticket verkaufen. Er erklärt uns, dass er uns an einer Metro-Haltestelle absetzt und wir uns dort einen Fahrschein für die Stadt kaufen sollen. Ha, wie geil ist das den? Wir machen es so, wie es uns aufgesetzet. (Ein kleiner Insider)
Wir sind überwältigt. Die gigantischen Bauwerke aus der Antike.
Man muß es live erleben um es zu begreifen. Selbst Notre Damme in Paris ist Spielzeug im vergleich zu diesen Bauten.
Weiter nach Neapel. Wir schauen uns nach einer Tankstelle um. Die Kraftstoffpreise in Italien sind heftig. Ca. 1.60€ pro Liter. Nachdem ich bei eine Tankstelle vergeblich versuche mit der Kreditkarte Diesel zu kaufen, steige ich ein und fahre von dannen. Es gibt schon Idioten auf dieser Welt. Ich bin einer davon. Ich habe zuerst den Tank geöffnet und bin dann zum Automaten gelaufen. Ich Idiot habe den Verschluss auf der Stoßstange liegen lassen, der jetzt irgendwo vor Neapel im Graben liegt. Also, Plastiktüte mit Gummiband müssen es vorerst auch tun. In Neapel gibt es einen Land Rover-Händler. Aber, wie sich heraus stellt, nur für moderne Fahrzeuge. Je weiter wir nach Süden fahren, desto mehr Dreck und Müll sehen wir an den Straßen. Neapel ist da aber eine Ausnahme. Hier ist es dermaßen verdreckt, dass man angst hat aus zu steigen.
Über den Vesuv fahren wir nach Pompeji.
Das vom Vulkan verschüttete und wieder ausgegrabene Pompeji ist extrem beeindruckend. Schaut es euch an. Uns vermittelt es den Eindruck: So, der Ausbruch ist vorbei, wir haben wieder alles sauber gemacht, weiter gehts.
Abends finden wir uns auf 1000 Meter wieder. Nach einer Fahrt über eine nicht so richtig erlaubten Straße, südlich von Castellammare di Stabia, in der „Bar del Belvedere“. Sie macht ihren Namen alle Ehre. Man hat eine fantastische Aussicht von Capri bis Neapel. Die Lichter der Nacht beleuchten nicht den Müll und Dreck in Neapel, deshalb ist es sehr schön an zu schauen. Der Wirt spricht übrigens auch fließend spanisch und französisch und hat eine exzellente Küche.
Wer hier ist nimmt Sie mit Sicherheit mit, die berühmte Amalfi-Küste. Sehr schön! Wenn man Zeit hat! Nach vier Stunden und 20 km Wegstrecke brechen wir das Ganze ab und fahren zurück über den Berg nach Pompeji. Über die Autostrada nach Salerno. Die Amalfi-Küste ist wunderschön romantisch uns beeindruckend. Das Fortbewegungsmittel zur Erkundung ist im Höchstfall ein Roller. Das haben viele erkannt. Das gute an den Rollern ist, den Eindruck haben wir zumindest, für sie gelten keine Regeln. Kreuz und quer, hin und her, alleine, zu zweit oder zu dritt, keine Verkehrsregeln. Das mit den Verkehrsregeln wird sowieso nicht so genau genommen.
Man hat so den Eindruck, dass sie mehr so eine art Empfehlungen sind. Man kann sie einhalten oder nicht. Aber! Es läuft. Toll.
Von Kampanien, Basilikata geht es weiter in Richtung Kalabrien. Abgesehen vom all gegenwärtigen Müll und heruntergekommenen, verlassenen und verfallenen Gebäuden, ist die Landschaft hier wieder schön an zu schauen. Es macht Spaß in den einsamen Buchten zu baden und zu übernachten. Überall finden wir Bauern an der Straße, die ihre Waren direkt von kleinen Lastern verkaufen. Auch Trinkwasser finden wir in den kleinen Dörfern, an öffentlichen Wasserhähnen. Es ist sehr schön hier so in den Tag zu leben. Wasser ist sehr wichtig! Es ist ende September und es herrschen 36°C.
Die Südküste von Kalabrien ist sehr ausgetrocknet. Für unseren Geschmack jedoch die Schönere. Wir fragen uns, ob es hier immer so einsam ist?