Norwegen
Kristiansand. Nach unserem Eindruck eine wuselige, norwegische Stadt. Beim Warten in Dänemark auf die Fähre haben wir Sabine und Günter kenne und schätzen gelernt. Die Beiden haben uns gleich mit zu ihrem Nachtlager mitgenommen. Den ersten Tag in Norwegen haben wir damit verbracht uns einen Autopass zu organisieren. Romantische Straßen, viele verträumte Seen und Tunnel, durch die Max gerade so durch passt. Wer auf den Straßen in Norwegen unterwegs ist sollte wissen, innerorts 50 oder 30 km/h, ausserorts 80 km/h.
Ein km/h zu schnell sind 500NOK, was ungefähr 49€ sind. An Tunneln stehen vorher und nachher Kameras, die die benötigte Zeit der einzelnen Fahrzeuge messen. Ihr könnt euch denken was das soll. Woher ich das weiß? Diana und Andreas, zwei Wahl-Norweger, denen wie aus der Patsche geholfen haben, haben uns gewarnt. Aber dazu später mehr. Auf Grund dieser Restriktionen ist das Fahren in Norwegen durchwegs tiefenentspannt. Ich habe noch nirgends auf der Welt das Fahren so genossen wie hier. Fast in jeder Bundesstraße sind Fährübergänge integriert. Auch hier alles cool. Einfach drauf fahren, ein Männlein oder Fräulein kommt mit dem Scanner vorbei und scannt die Registrierung. Nach ein paar Wochen kommt die Rechnung zusammen mit der Maut nach Hause.
Wir fahren wie gewohnt die kleinen Straßen. Süd-Norwegen erinnert uns ein bisschen an Oberbayern mit den kleinen Bergseen. Auch hier gibt es Regentage. Nach den ersten Tagen wird Petra und mir bewusst das es sich um ein riesiges Land handelt. Aus diesem Grund nutzen wir einen solchen um Strecke zu machen.
Vom Süden über Stavanger, Odda nach Tyssedal. Trolltunga steht auf dem Programm.
Wir genießen die Auffahrt zum Parkplatz P2 über die Mini-Straße. P3 ist der Ausgangspunkt für den 18km Marsch, der aber über Wochen ausgebucht ist.
Also P2 und dann marschieren. „Ich hole ein Ticket“, sage ich zu Petra, „pack du schon einmal die Rucksäcke“. An dem Automaten angekommen, kommt doch so ein Troll und haut mir mit seinem Knüppel volle Kanne ins Gesicht! 500NOK! 50€ pro Tag! Ich drehe mich um, gehe zu Petra und berichte ihr. Wir pfeifen auf die Zunge des Gnomes und sehen uns einen Wasserfall im Nebental an
Wir nutzen die Gunst der Stunde und fahren weiter nach Bergen.
Der alte Teil von Bergen ist im Grunde genommen ein schnuckliges Dorf. Relativ gut gepflegt und sauber. Touristischer Magnet ist der Hafen, um den sich auch alles dreht. Der Markt mit seinen kleinen Ständen ist absolut sehenswert.
Auch hier hat sich der Touri-Troll HABNICHTGENUGSON eingenistet. Hot-Dog, die gibt es in Norwegen überall, 68 NOK. Und, damit der Touri aus Euroland nicht überlegen muss schreibt man 8€ darunter. Zur Erinnerung NOK/10 minus 5% sind die Euros. Was für den Pfälzer 3.50 für seine Bratwurst ist, ist auch für den Norweger der normale Preis für seinen Hot-Dog. Es ist überhaupt vieles ähnlich wie in der Pfalz. Der große Unterschied ist, hier darf man überall übernachten, es gibt gefühlt alle 15km Toilettenhäuser mit Seife und warmen Wasser, und jeder sprich fließend English
Hilfe in der Not und der Troll entschuldigen sich.
Nach dem Alptraum aus Bergen wieder heraus zu kommen. In Bergen wurde die E39 kurzer Hand für einen Jahrmarkt gesperrt. Nach drei Anläufen, die immer wieder im Hafen endeten, sind wir so zu sagen über einen Fußweg aus Bergen heraus gekommen. Weiter Richtung Norden. Was wir am Ende der Woche noch nicht wussten, es gibt zwei Trollstiegen. Wir machen einen Abstecher in ein Tal an dessen Ende ein wunderschöner See mit einem Gletscher liegt. Vor uns ein Jogh…..-Becher. Auf einer einspurigen Brücke tut es einen Schlag und das Fahrzeug bleibt liegen. Die Straße durchs Tal ist blockiert.
Ich steige aus und frage höflich auf Englisch, ob ich helfen kann. „No english“ hallt es aus dem Riesen Teil zurück. Es ist Andreas aus Deutschland der vor einigen Jahren hier her, nach Norwegen gezogen ist. Druckluftleitung der Bremsanlage gebrochen und alle Federspeicher zu. Ein Telefonat mit der Pannenhilfe gibt Gewissheit. Die nächsten zwei Stunden fährt hier keiner mehr durch. Ich hole mein Werkzeug aus Max und fange an, die Dinger aus zu bauen. Wir wurde kurzerhand auf den Campingplatz unterm Gletscher von Andreas und Diane auf ein Bier eingeladen. Da wir sowieso nichts Besseres zu tun hatten, haben wir an genommen.
Frisch selbst gebacken. Die Norweger lieben sie.
Das Thema Troll ist hier allgegenwärtig. Also haben wir die nächste Troll-Aktion in angriff genommen. Troll-Stiege. Das mit der Zunge war ja nun ein Reinfall. Die Treppe hingegen atemberaubend.
Atlantik Cost Road.
Über Instagram haben wir Defender-Freunde aus Norwegen. Sie haben uns ein paar Koordinaten geschickt, die wir ansteuern. Es ist im Grude nicht zu beschreiben wie toll dieses Land ist. Selbst mit Bildern ist eigentlich unmöglich die epische Schönheit zu dokumentieren.