Arctic Ocean
It’s Turtletime, going slowly and carrie the house in the back.
Das ist das Motto von Ken Clark und Fran aus Arizona. Sie sind nun seit einem Monat auf Reisen.
Im Gegensatz zu uns haben sie ihr Hab und Gut verkauft und leben nun auf der Straße in einem 20 Fuss Trailer.
Der Süden von Kanada hat uns schon ins Staunen gebracht. Wir dachten das die Weiten von Afrika schon gigantisch sind. Der Norden Kanadas verdoppelt die Dimensionen jedoch nochmals.
Wer von euch auserwählt wird dieses Land bereisen zu dürfen, wird erst dann verstehen, von welchen Dimensionen wir sprechen. Stellt euch einmal vor, ihr steht auf der Rietburg und seht die Skyline von Frankfurt. Dazwischen keine Orte oder Straßen, nein, nur atemberaubende Natur und Wildnis. An einem Tag sind uns nach acht Stunden Autofahrt auf Pisten ganze sieben Autos entgegen gekommen. Wir fuhren an Waldbränden vorbei die mal eben die Vorderpfalz ausradieren. Wir sind drei Stunden gefahren um es der nächsten RCMP ( Royal Canadian Mounten Police ) zu berichten. Die meisten Orte sind nur mit Flugzeugen zu erreichen. Die Buschpiloten hier sind absolut Lebensnotwendig. Wer hier her kommt muss umbedingt wissen was er tut. Am Anfang vom Dempster Highway steht ein riesiges Schild mit dem Hinweis: Ab hier gibt es keinen Rettungsdienst oder medizinische Unterstützung mehr. Das Ziel unseres Tagestrips liegt 375 km im Norden, Eagle Plains, wir brauchen 9:57 h. Das Endziel am Arctic Ocean, 880 km entfernt.
Hier wird jede Kleinigkeit zum puren Luxus. Was man nicht bedacht hat, braucht man scheinbar nicht, hier in der Wildnis. Gegenüber einigen anderen Zeitgenossen sind wir richtige Weicheier. Die sind hier mit dem Fahrrad unterwegs. Mateo hat entschlossen, nachdem er durch Europa zu Fuß gelaufen ist, jetzt mal von Deadhorse, das liegt ganz oben am arktischen Ozean, nach Brasilien zu laufen. Hut ab von diesen besonderen Menschen.
Es ist wirklich schwer zu begreifen, zwischen München und Karlsruhe gibt es nichts, kein Haus, kein Dorf, keine Nachbarn…… nur Natur.