Finnland Teil2

Finnland Teil2

20. August 2020 Aus Von Thomas Auer-Peckelsen

Finnland und die Legende vom Elch.

Da haben wir nun das Nordkap erobert und finden uns zwei Tage später in Finnland wieder. Auch hier warnt man uns vor diesen riesigen Tieren. Ich bekomme jedes Mal einen Lachanfall und frage die Leute ob sie mich veralbern wollen. Ich habe seit 2013 nun insgesamt drei Monate in Skandinavien und Lappland verbracht. Niemals habe ich einen Elch in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen. In Stockholm im Heimatpark ja, aber sonst nicht. Wölfe, Bären, Vielfraße, sogar ein Wolfsjunges, aber niemals einen Elch. Ich glaube nicht mehr an dieses Märchen, die haben die Alle aufgegessen. Rentiere, ja, in Massen. In der Pampa, auf den Straßen, sogar in Hammerfest sind sie durch den Hafen spaziert. Niemals jedoch einen Elch. 

Hinweis: Am 19.August um 21:45 habe ich eine Elchkuh mit ihrem Kalb auf einer Wiese gesehen. Es war wieder die junge, hübsche Naturfotografin dabei. Tja, mit den richtigen Leuten klappt das dann doch.

Es war schon sehr dunkel. Es waren wirklich Elche!

Wir haben unseren Spaß beim Angeln, Goldwaschen und mit dem Weihnachtsmann plaudern. Letztes kann man in Rovaniemi am Polarkreis erleben. Es ist die Attraktion für Kinder. Es ist auch wirklich toll gemacht. Man plaudert mit dem Weihnachtsmann, gegen einen Obelus natürlich, in gemütlicher Atmosphäre. Er kann zig Sprachen, was für die Kinder eine tolle Sache ist. Alle Geheimnisse verrät er natürlich nicht. Mein kleiner Freund wollte wissen, wie machst du das, daß deinen Renntiere hinterm Haus fliegen? Die kann man sich dort nämlich auch anschauen und füttern. Der Weihnachtsmann gab ihm zu verstehen das dies sein Geheimnis bleibt. Wir ziehen weiter zum Polarkreis der dort auf den Boden gemalt ist. So wie in allen Attraktionen auf dieser Welt kann man echt arm werden wenn man sich nicht im Zaum hat.

Apropos Kapital! Auf unserer Reise Richtung Süden kommen wir in Tankavaara an einer alten Goldgräber-Region vorbei. GOOOOLD! Aber sicher machen wir halt um unsere Reisekasse auf zu bessern. Es macht einen Heiden Spaß, mit Mücken im Nacken im kalten Wasser und Schlamm zu sitzen und nach Gold zu gieren. Man wird richtig heiß gemacht. Überall Tafeln auf denen man Personen sieht, die Nuggets im Wert von 60.000€ hier gefunden haben. Das knacken wir doch locker! Nach einem tollen Tag im Dreck und Muskelkater vom Goldwaschen, ziehen wir um 50€ ärmer weiter. Unsere Ausbeute ! Fünf Rubine von mir und drei Magnesiten sowie ein Nugget. Wert, man höre und staune! 500 Millieuro. 

Einmal in der Woche gönnen wir uns und Max eine Service-Pause. Wir steuern einen beliebigen Campingplatz mit Waschmaschine und Dusche an.  Im Nationalpark Oulanka werden wir fündig. Hossa, nein nicht der Ort in Finnland, sondern die Ausstattung des Platzes. Man ist in Finnland! Und was gehört zu jeder Grundausstattung? Saunaaaa. YES! Wer jetzt glaubt, er kenne finnische Sauna, dem glaube ich nur, wenn er schon einmal mit einheimischen in einer war. Hier bedeutet Sauna ein sehr feuchtes Vergnügen. Auf wie unter der Haut. Viel Wasser über dem Kopf damit der nicht zu heiß wird und viel Bier unter die Haut. Alkoholfrei natürlich :-). Das Bad im klarem leicht goldbraun eingefärbten Seewasser katapultiert einem dann gleich in den Genusshimmel. Die Finnen habe es drauf. WE LIKE!

Am nächsten Morgen hat uns der freundliche Chef des Platzes mitgeteilt, daß die Boote die hier überall liegen zu freien Benutzung stehen. Wer angeln will, auch im Übernachtungspreis mit inbegriffen.  Ha, als Waldwoiperdinger aus den Bergen schnappe ich mir ein Boot und Angelgedöns und steche in See. Nicht weil ich es kann, nein, weil ich es darf. Man hört immer wieder, daß man sich um Besoffenen und Kleinkinder keine Gedanken machen muss. Sie haben alles Glück der Erde. Ich glaube das stimmt. Ich trinke keinen Alkohol also ist es wohl die zweite Eigenschaft die ich habe. Nach dem dritten Wurf habe ich eine für mich kapitalen Hecht an der Angel. Petra meinte nur: „Das kann auch nur dir passieren“.

Darauf erfolgte die Weiterfahrt in das russisch, finnische Grenz-Sperrgebiet. Das bedeutet Schotterpiste. Ein Heidenspaß für Max mit Petra am Steuer. Die beiden werden immer mehr zu unzertrennlichen Freunden. 

Die zwei Nächte in der Wildnis von Finnland werde ich nie vergessen. Mux Mäuschen still, in einem Verschlag, mit Kamera und in einen Schlafsack gemummelt, sitze ich in der Taiga. Bis auf ein paar Krähen, die sich hin und wieder um Futter streiten, absolute Stille. So vergeht die Zeit und ich denke an Petra und was wir schon alles erleben durften.  In Erinnerungen versunken drehe ich mich zu meiner rechten und starre in ein Bärengesicht. Himmel! Ich glaube ich träume, aber nein! Das darf nicht wahr sein, da kommt ein zweiter. Meine junge hübsche Naturfotografin neben mir reagiert instinktiv richtig und fängt an Bilder zu machen. Ich mache es ihr gleich. Es werden insgesamt fünf Bären die sich uns präsentieren.

Ich glaube ich träume. Wer jetzt glaubt das war es, der hat sich geirrt. Nach einer gewissen Zeit kommt auch noch ein Vielfraß daher spaziert und positioniert sich Modellhaft auf der anderen Seite des Teiches, an dem wir auf der Lauer liegen.  Die Dame meinte, es sei außergewöhnlich, so viel Glück zu haben. Wie war das mit den Besoffenen und Kleinkindern? Aber jetzt ist es Genug. Von wegen! Wieder nach einer Weile, die Sonne hüllt nun die ganze Landschaft in ein Goldmeer ein, kommt ein einsamer Wolf hervor. Ich fange an zu heulen vor Glück. Es ist unglaublich. Wie damals beim Tauchen. Ein Mitreisender erzählt mir das er nun das sechste mal hier sei um einen Walhai zu sehen. Ich habe ihn beim ersten mal gesehen. Wie gesagt, ich trinke keinen Alkohol. Als am nächsten Morgen meine Kollegin  mich wach rüttelte, stand dann auch noch ein Wolf-Junges am Teich. Ich glaube ihr könnt euch denken wie es mir hier in Finnland geht.

Diese zwei Tage haben sich in meine Seele eingebrannt. DANKE FINNLAND!

Auf dem Weg Richtung Süden kommt man wieder in den Tag-,Nachtbereich. Hier im Norden hat fast jedes Fahrzeug vorne eine Batterie aus mehreren Lampen angebracht. Auch Max hat diese Zusatzscheinwerfer. Wer ihn kennt weiß, daß auch er wie wir ,schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Also was tun? Wir haben auch ihm eine moderne Sehhilfe spendiert. Was soll ich sagen? Wenn ihr Max nachts begegnet, ärgert ihn nicht, sonst fegt er euch mit seinem neuen Laser-LED Augen von der Straße.

Straßen ist das Stichwort! Die tollsten Straßen für artgerechte Haltung gibt es in Finnland. Es ist ein Riesen Spaß mit Max über die Schotterpisten zu fegen. Dank des Allrades fliegt man in den Kurven nicht gleich aus der Bahn. Auch für ans Ufer, der Milliarden von Seen hier, ist Max das ideale Gefährt. Wer auf den geteerten Straßen bleibt bekommt das Beste nicht mit. Nicht enden wollende verträumte Ufer an Seen, die eine in den Bann ziehen dort zu verweilen, um Gott für diese Schönheit zu danken.